Martinsdorf / Metiş / Szászmártonfalva

Martinsdorf / Metiş / Szászmártonfalva

Kontakt

Johanna Hartmann
Telefonnummer: 0269/587.122
Adresse: Martinsdorf Nr. 11

Besichtigung

Sommer / Winter:
nach Absprache

Eintritt: Spende
Kirchenburgenpass: nein

Dorf und Kirchenburg

Eine der am schönsten gelegen Orte des Oberen Kaltbachtals im Harbach-Hochland ist Martinsdorf. Um den kleinen Dorfanger reihen sich die Häuser mit dem Blick auf die Kirchenburg. Um 1278 belehnt König Ladislaus VI. der Kumane den Gräfen Johann und Nikolaus von Talmesch mit Martinsdorf, einer Gemeinde im Schelker Kapitel. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts ist Grundherr Michael Apafi von Malmkrog, später der Hermannstädter Königsrichter Johannes Lulai und andere siebenbürgische Adelsfamilien. Über mehrere Jahrhunderte dauert ein Rechtsstreit zwischen den Grundherrn und der Dorfgemeinschaft. Erst 1883 wird die Grundherrschaft auf kaiserliche Anweisung endgültig beseitigt. Die Grundherren verkaufen ihren Besitz nun an die Bewohner. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts lebten im Ort 645 Einwohner, 1930 betrug die Einwohnerzahl 785, davon waren 639 Deutsche, 110 Rumänen, fünf Ungarn und 31 Roma.

Kirchenburg

Im 14. Jahrhundert wurde eine Saalkirche mit Glockenturm mit dem Patrozinium Heiligkreuzkirche errichtet. Scheinbar wurde der Glockenturm im 16. Jahrhundert zum Wehrturm umgebaut. Noch im 19. Jahrhundert war die Ringmauer vollständig erhalten. Sie wurde durch drei Türme verstärkt und hatte auf der Westseite einen Zwinger. Gelegentlich des Schulbaues 1898 wurde die Befestigung abgebrochen.

Nördlicher Wehrturm und evangelisches Pfarrhaus

Evangelische Kirche

Um die Mitte des 19. Jahrhundert wurde der mittelalterliche Sakralbau abgebrochen und mit Hilfe des Gustav-Adolf-Vereins 1861 ein Neubau an den Glockenturm angebaut. Die Baumeister, die Mecklenburger Neuendorf und Ernst, errichteten einen neugotischen Sakralbau mit eingezogenem Chor. Die Baukosten summierten sich auf fast 6.000 Kronen, von denen der Gustav-Adolf-Verein 863 stiftete.

Blick zum Chor

Der neugotische Altar wurde 1863 aufgestellt. Das Mittelbild stellt den predigenden Heiland dar. Kanzel und Gestühl sind ebenfalls aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1863 weihte Bischof Georg Paul Binder die neue Kirche.

Kirchensaal

Auf der West- und Südseite wurden Emporen eingezogen. Eines der wenigen Ausstattungsgegenstände vom vormaligen Sakralbau ist die Orgel. Sie wurde vom Birthälmer Orgelbauer Samuel Maetz 1793 gebaut und im Neubau wieder aufgestellt.

Es heißt dass, auf der Nordseite des Dorfes unter dem Weingarten ist ein Ort, das „trockene Brot“ genannt, an dem jetzt eine von Sachsen bewohnte Gasse steht. Der Name rührt wohl von dem hier einst befindlichen Komitatsgefängnis her, in dem man nur trockenes Brot zu essen bekam.

Text: M. Rill, Fotos: G. Gerster, M. Rill, A. Kloos
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Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.

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