02 Mrz Großkopisch / Copşa Mare / Nagykapus
Ort und Kirchenburg
Großkopisch liegt in einem südlichen Seitental der Großen Kokel, östlich von Birthälm. Zwei parallele Gassen entfalten sich entlang des Baches, die durch zwei Quergässchen verbunden sind. Die Ortschaft wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert gegründet, 1283 erfolgt die erste urkundlicher Erwähnung als Pfarrer Theodricus eine Urkunde des Petrus, Bischof von Siebenbürgen bezeugt. Über mehrere Jahrzehnte erstreckt sich ein Gemarkungsstreit mit den Adligen der Nachbargemeinde Malmkrog, den König Ludwig der Große 1366 beilegt. 1455 erwirkt der aus dem Ort stammende Protonatar der ungarischen Kanzlei Nikolaus von König Ladislaus der Gemeinde Großkopisch das Jahrmarkt- und Wochenmarktrecht. Bis ins 15. Jahrhundert hatten die Gräfen (Kleinadel aus der Ansiedlungszeit) eine gewisse Führungsrolle im Ort. Vor dem Bau der Kirchenburg errichteten die Bewohner eine kleine Fliehburg auf dem „Burgkuppel“. 1532 leben im Ort 126 Hauswirte. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurde es üblich, Wohnhäuser aus Mauerziegeln zu errichten. In dieser Zeit entstanden die typisch siebenbürgisch-sächsischen Gehöfte, die noch heute die Wege des Dorfes säumen. Eine italienische Familie versucht mit bestem Beispiel voran die Bewohner zu überzeugen, dem Dorf seinen sächsisch-mittelalterlichen Stil zu bewahren. Es geht ihnen vor allem um Fassadenschmuck, Dächer, Tore und Fenster. 1930 zählte das Dorf 1.060 Einwohner, davon waren 558 Deutsche; 2011 schrumpfte die Bewohnerzahl auf 482 mit noch 10 Deutschen
Südwestansicht der Kirchenburg
Seit Beginn des 14. Jahrhundert wurde von den Siedlern eine Kirche aus Stein errichtet, deren Grundmauern trotz zahlreicher Um- und Ausbauten bis heute erhalten geblieben sind.
Flugaufnahme der Kirchenburg
Am Osthang über dem Dorf entstand zunächst eine frühgotische Basilika mit Turm. Um 1510 wurde die Kirche im Zuge der Befestigung umgebaut. Der alte Chor wurde abgerissen und durch einen hohen Chor mit polygonalem Abschluss ersetzt. Dieser wiederum wurde durch ein steinernes Wehrgeschoss verstärkt, sodass die Kirchenburg gegen den Hang verteidigt werden konnte; der Turm erhielt ein Wehrgeschoss aus Holz. Der Chor stand etwas oberhalb des alten Schiffes, weil dieses gleichfalls vergrößert werden sollte.
Altar
Den klassizistischen Ädikula-Altar fertigte 1854 der Friedrich Pöckhatz. Imposante Säulen umrahmen das Hauptbild, Jesus am Jakobsbrunnen mit der Samariterin. Die Predella führt eine kleine Abendmahlsszene.
Einer Überlieferung zufolge stand auf dem Hof Nr. 122, schräg vor der Kirche, ein Kloster. Das Kloster war durch einen unterirdischen Treppengang von seinem Keller aus mit der Kirche verbunden. Die Tür zum Gang soll im Keller heute noch sichtbar sein.
Text: M. Rill, Fotos: G. Gerster, M. Rill, A. Kloos
Kontakt
Sebastian Ghiuri
Telefon: (+41) 0733 262089
Programm für Besichtigung:
Mo-So intre 10 -18 nach tel. Vorankündigung
Eintritt : 5 Lei
Kirchenburgenpass: Ja
Ort und Kirchenburg
Großkopisch liegt in einem südlichen Seitental der Großen Kokel, östlich von Birthälm. Zwei parallele Gassen entfalten sich entlang des Baches, die durch zwei Quergässchen verbunden sind. Die Ortschaft wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert gegründet, 1283 erfolgt die erste urkundlicher Erwähnung als Pfarrer Theodricus eine Urkunde des Petrus, Bischof von Siebenbürgen bezeugt. Über mehrere Jahrzehnte erstreckt sich ein Gemarkungsstreit mit den Adligen der Nachbargemeinde Malmkrog, den König Ludwig der Große 1366 beilegt. 1455 erwirkt der aus dem Ort stammende Protonatar der ungarischen Kanzlei Nikolaus von König Ladislaus der Gemeinde Großkopisch das Jahrmarkt- und Wochenmarktrecht. Bis ins 15. Jahrhundert hatten die Gräfen (Kleinadel aus der Ansiedlungszeit) eine gewisse Führungsrolle im Ort. Vor dem Bau der Kirchenburg errichteten die Bewohner eine kleine Fliehburg auf dem „Burgkuppel“. 1532 leben im Ort 126 Hauswirte. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurde es üblich, Wohnhäuser aus Mauerziegeln zu errichten. In dieser Zeit entstanden die typisch siebenbürgisch-sächsischen Gehöfte, die noch heute die Wege des Dorfes säumen. Eine italienische Familie versucht mit bestem Beispiel voran die Bewohner zu überzeugen, dem Dorf seinen sächsisch-mittelalterlichen Stil zu bewahren. Es geht ihnen vor allem um Fassadenschmuck, Dächer, Tore und Fenster. 1930 zählte das Dorf 1.060 Einwohner, davon waren 558 Deutsche; 2011 schrumpfte die Bewohnerzahl auf 482 mit noch 10 Deutschen
Südwestansicht der Kirchenburg
Seit Beginn des 14. Jahrhundert wurde von den Siedlern eine Kirche aus Stein errichtet, deren Grundmauern trotz zahlreicher Um- und Ausbauten bis heute erhalten geblieben sind.
Flugaufnahme der Kirchenburg
Am Osthang über dem Dorf entstand zunächst eine frühgotische Basilika mit Turm. Um 1510 wurde die Kirche im Zuge der Befestigung umgebaut. Der alte Chor wurde abgerissen und durch einen hohen Chor mit polygonalem Abschluss ersetzt. Dieser wiederum wurde durch ein steinernes Wehrgeschoss verstärkt, sodass die Kirchenburg gegen den Hang verteidigt werden konnte; der Turm erhielt ein Wehrgeschoss aus Holz. Der Chor stand etwas oberhalb des alten Schiffes, weil dieses gleichfalls vergrößert werden sollte.
Altar
Den klassizistischen Ädikula-Altar fertigte 1854 der Friedrich Pöckhatz. Imposante Säulen umrahmen das Hauptbild, Jesus am Jakobsbrunnen mit der Samariterin. Die Predella führt eine kleine Abendmahlsszene.
Einer Überlieferung zufolge stand auf dem Hof Nr. 122, schräg vor der Kirche, ein Kloster. Das Kloster war durch einen unterirdischen Treppengang von seinem Keller aus mit der Kirche verbunden. Die Tür zum Gang soll im Keller heute noch sichtbar sein.