Kleinblasendorf / Blajel / Balázstelke

Kleinblasendorf / Blajel / Balázstelke

Kontakt

Burghüter: Bardas Traian
Tel.: 0753/426.309
Adresse: Str. Scolii nr. 19 A

Besichtigung

Sommer/ Winter: nach Absprache

Eintritt: Spende
Kirchenburgenpass: nein

 

Flugaufnahme der Ortschaft

An einem nördlichen Ausläufer des Kokelburger Hochlandes, an der Landstraße, die Mediasch mit Sankt Martin (Târnăveni) verbindet, liegt Kleinblasendorf. Die erste urkundliche Erwähnung verdankt Kleinblasendorf einer Besitzübertragung von 1373 des hier wohnenden Antonius, Sohn des Stephan, an seine Tochter Elena. Mehrere Adlige wehren sich 1390 gegen den siebenbürgischen Woiwoden Ladislaus Loschontz, der ihre Güter einschränkt. König Sigismund von Luxemburg betrachtet die Hälfte des Dorfes als königlichen Besitz und verleiht diese an Magister Nikolaus Török und Johann von Ilye. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts sind Michael und Gabriel, die Söhne des bekannten Hermannstädter Bürgermeisters Peter Haller Grundherrn in Kleinblasendorf. Sie residieren auf einem Gutshof. Wegen der gestiegenen Einwohnerzahl, wurde der Kirchengemeinde 1651 ein Prediger 1651 erlaubt. Die Altschaft beschließt 1759 die Einführung einer Strafe an diejenigen, die sonntags vor und während des Gottesdienstes Wein ausschenken. Kurz danach untersagt die kirchliche Obrigkeit am Ostertag die Begleitung des Pfarrers von der Kirche nach Hause, wegen dem längeren Verweilen im kirchlichen Weinkeller. Empfohlen wurde, dem Pastor vor der Kirche zu gratulieren. 1800 beschwert sich die Kirchengemeinde in St. Martin, dass die Adelsfamilie Földvari, Kirchengrund an sich gerissen habe. In einem Bericht anlässlich der Einführung des neuen Pfarrers Johann Gaber im Jahre 1869 wurde der schlechte Bauzustand der Kirche, der Pfarrhauses und der Schule erwähnt. Kurz danach wurde die Abhaltung des Gottesdienstes untersagt und die alte Kirche gegen Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochen und ein Neubau begonnen . Im Jahre 1850 hatte Kleinblasendorf 1.229 Einwohner. Nach der Volkszählung von 1930 waren es 2.027 Einwohner, davon 1.354 Rumänen, 296 Deutsche, 188 Ungarn, 183 Roma, und vier Juden. Der deutsche Bevölkerungsanteil schwindet auswanderungsbedingt: Nach der Volkszählung von 2011 lebten in der Gemeinde Kleinblasendorf zusammen mit den Ortslagen Puschendorf, Romaneşti 2.284 Einwohner

Flugaufnahme der evangelischen Kirche

Mit Hilfe des Gustav-Adolf-Vereins wurde am Standort der alten Kirche ein Neubau aufgeführt. Der neuromanische Sakralbau mit Glockenturm auf der Südwestseite wurde fertiggestellt 1901. Nach einem Bericht aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, hatte die Kirche eine Wehrmauer mit Vorratskammern an der Innenseite. Der Verlauf wird im Gelände durch einen niedrigen Wall angedeutet.

Evangelische Kirche

Der Neubau hat keine Ost-West-Orientierung, die Achse wurde um 90 Grad nach Nordwesten verlegt. Die Saalkirche besitzt eine halbrunde Altarapsis. Beidseitige Fenster beleuchten den Innenraum. Die 45 sächsischen Familien werden durch die Rumänen beim Transport der Baumaterialien für den Sakralbau unterstützt.

Innenansicht zur Orgel

Die Kirche verfügt über eine spätklassizistische Ausstattung, der Opferstock und das Taufbecken wurden vom Vorgängerbau übernommen. Das Hauptbild des Altars stellt eine Kreuzigung dar. Die Temeswarer Orgelbauer Wegegenstein und Söhne in bauten 1928 die Orgel. Sie hat sechs Register.

Glockenturm

Die große Glocke trägt die Inschrift: „Verbum Domini manet in Aeternum. Anno Domini 1592“, die Kleine ist undatiert und hat eine kyrillische Inschrift.

In unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich der evangelische Friedhof

Text: M. Rill, Fotos: G. Gerster, M. Rill, A. Kloos


Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.

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