10 Mrz Eibesdorf / Ighişul Nou / Szászivánfalva
Dorf und Kirchenburg
In einem südlichen Seitental der Großen Kokel liegt Eibesdorf. Der Ort war im frühen Mittelalter eine Grundherrschaft der Familie Apafi. Bis ins 15. Jahrhundert spielten die Gräfen eine führende Rolle in der Dorfgemeinschaft. Erst 1459 erlangt die Gemeinde ihren Anschluss an den Mediascher freien Verwaltungsbezirk. Die erste Statistik von 1516 erwähnt im Dorf 61 Hauswirte, sechs Witwen, vier Hirten, ein Müller und ein Schulmeister. Jahrhunderte lebten die Einwohner vom Acker-, Wein- und Viehzucht. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Landflucht der Eibesdorfer in die Fabriken des nahe gelegenen Mediasch. 1850 lebten in Eibesdorf 1.099 Personen, 1930 waren es 1.337 Einwohner, davon 677 Deutsche, 620 Rumänen, acht Ungarn und 32 Roma.
Kirchenburg
Die Wehranlage, der stark befestigte Glockenturm, das Wehrgeschoss über dem Chor und die Ringmauer mit Zwinger und Bastei, werden in großen Zügen 1494 vollendet.
Evangelische Kirche
Der Sakralbau entstand aus einer turmlosen gotischen Saalkirche mit einem schmalen Chor aus der Wende zum 15. Jahrhundert. Auf der Westseite wurde der Turm davorgesetzt. Die der hl. Maria geweihte gotische Hallenkirche weist eine ungewöhnlich reiche Bauplastik auf. Die Ausstattung, Altar, Kanzel und Orgel entstammen im Wesentlichen dem Barock, das Taufbecken ist klassizistisch
Blick zum Chor
Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche einen neuen Aedikula-Altar. Korinthische Säulen umrahmen das Hauptbild, eine Kreuzigung von 1855. Im oberen Register ist eine Auferstehungsszene dargestellt.
Wandgemälde
Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten wurden unter dem Putz der Kirchenraums über 100 Quadratmeter Fresken entdeckt. Unter Leitung des Neumarkter Restaurators Lórand Kiss wurden diese gereinigt und konserviert.
Jesusdarstellung als Schmerzensmann im Tympanon der Sakramentnische von 1491.
Spätgotisches Maßwerk an dem Giebel der Sedilie (Sitznische) im Chor.